090510 Albrecht Briz Haussägen_Moment_3

Albrecht Briz | Haussägen

2009 | SD 16:9 | 8:04 | 0,58 GB

Eine Installation: wirr angeordnete Geometer-Stangen, eine Litfaßsäule, stilisiertes Haus-Zersägen und ein Globus, der mit Heizkörperlack gestrichen ist. Durch Konfrontation und Kombination dieser Begriffe entsteht ein neuer Begriff. Die Stäbe gleichen einem Mikado, Symbol für die Gefahr der Zerstörung des Ganzen durch Veränderung eines Teils. Der Heizkörperlack hält

Hitze aus. Aber: dient es dem System Erde, wenn sie erhitzt wird? Das Haus-Zersägen macht deutlich: hier wird Lebensraum zerstört. Ein Rolle spielt nun noch die Herkunft dieser Anschlagsäule. Albrecht Briz führt eine Aktion mit dem Verein FÖR e.V. fort. Damals porträtierte er auf derselben Säule über 100 Bürger aus Heidenheim und Umgebung, die sich gegen Gen

veränderte Futter- und Lebensmittel wandten. Langsam verdichtet sich die Botschaft, die eine eminent politische ist: das Saatgut-Unternehmen Monsanto – heute zur Bayer AG gehörend – greife derart in die Natur ein – so auch die Meinung der Bevölkerungsmehrheit in der Bundesrepublik, dass die Sicherheit der Nahrungsmittel und die natürlichen  Lebensgrund-

lagen gefährdet seien. Aus der Kombination gefundener Objekte (Objet trouvé) entsteht also eine komplexe Aussage. Darf sich Kunst so unverhohlen in politische Debatten einmischen? Albrecht Briz tut es mit seiner Installation, gibt aber zu, dass er diese moderne Kunst-Gattung zum Anlass nimmt, um mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen und aufzuklären.

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